Was viele noch nicht wissen: Seit Ende 2017 dürfen Azubis ihr Berichtsheft digital führen. Leider ist die technische und rechtliche Abwicklung bei den Kammern der beiden Ausbildungsinstitute IHK und HWK noch nicht abschließend geklärt. Denn spätestens zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung muss das Berichtsheft für die Prüfungskommission prüfbar und einsehbar sein. Hier wird noch an der Umsetzung gearbeitet.

Das digitale Berichtsheft passt sehr gut in unsere Vorstellung von praktisch und nachhaltig. Aus diesem Grund setzten wir uns gleich Anfang 2018 dafür ein, diese Möglichkeit zu nutzen. Für unsere Azubis würde dies eine enorme Aufwandserleichterung bedeuten. Nicht jeder schreibt in diesem Alter noch gerne mit der Hand und nicht alles kann man dann auch gut lesen. Korrekturen lassen sich vom Ausbilder leicht am PC vornehmen und der/die Jugendliche muss die Änderungen nicht händisch in seinem Blatt ausbessern oder im schlimmsten Fall die ganze Seite neu schreiben. Die Papiervermeidung bei jährlich 14 – 15 Auszubildenden ist natürlich auch nicht unerheblich. In Zeiten des immer stärkeren Rufes nach „papierlosem Büro“.

Unser Ausbilder Alwin Feldengut hat sich deshalb etwas einfallen lassen. Kurzerhand wurde die Papiervorlage in eine ausfüllbare pdf verwandelt. So können in unserem Unternehmen bereits seit längerer Zeit alle Auszubildenden ihren notwendigen Bericht leicht und unkompliziert am PC ausfüllen. Lediglich der lästige Ausdruck, um dem Anspruch am Ende der Prüfung für die Zulassung nachzukommen, muss immer noch sein.

Auch muss dafür keine Freizeit geopfert werden. Unsere Azubis führen ihr Berichtsheft während ihrer Arbeitszeit. Dafür haben wir ein separates Zeitfenster eingerichtet. Und natürlich hat jeder Zugang zu einem technischen Gerät. Wer kein Tablet besitzt, kann das bereitgestellte Tablet nutzen. So verstehen wir Ausbildung 4.0.

Schooling trotz Ausfall

Im ersten Lockdown benötigte – wie viele andere Schulen – auch unsere Berufsschule etwas Zeit, um die neuen Anforderungen und notwendigen Maßnahmen umzusetzen. Wo es vorher überhaupt noch nie nötig war, die Schüler per Mail oder sonstigen technischen Einrichtungen zu erreichen, musste nun rasch eine Lösung gefunden werden.

Kurzerhand wurde der Aufenthaltsraum zum Klassenraum umfunktioniert und der Ausbildungsleiter für Metallbauer wechselte in den Lehrermodus. Alwin Feldengut übernahm entschlossen die Führung und unterrichtete – natürlich unter Berücksichtigung der Corona-Bedingungen – am Vespertisch. Bestimmt hat dies dazu beigetragen, dass auch dieser Jahrgang seine Abschlussprüfung trotz all der widrigen Umstände gut abschließen konnte und die Lücken des Nachfolgejahrganges nicht so groß wurden. Vielen Dank an Alwin für dieses tolle Engagement!